Wissenswertes

 

Wissenswertes über die Weidehaltung, die Grünlandbewirtschaftung und die Milchviehhaltung der Bremer Landwirtschaft und der Landwirtschaft in der Region.

 

Projekt

Weide- und Milchviehaltung

Die Weidehaltung, die Grünlandbewirtschaftung und die Milchviehhaltung spielen für die Bremer Landwirtschaft und für die Stadt Bremen als Grünlandstandort die entscheidende Rolle.
Mehr Tiere auf die Weide zu bekommen ist unter Berücksichtigung der Klima- und Umweltfragen, des Tierwohls, der Biodiversität, der Wertschöpfung für die Milchviehhaltung, der regionalen Lebensmittelerzeugung, des Erhalts der familiengeführten Betriebsstrukturen, der Pflege der Kulturlandschaft und der Entwicklung des ländlichen Raumes von elementarer Bedeutung.

Mit dem Projekt „Entwicklungsstrategie für die Milchvieh- und Weidehaltung im Land Bremen“ soll Milchvieh- und Weidehaltung in Bremen nachhaltig und struktursichernd erhalten und weiterentwickelt werden. Neben der Landwirtschaftskammer Bremen und dem Referat Landwirtschaft bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau sind wir Partner bei diesem großen und wichtigen Projekt.

Grundfutter und Fütterung

Etwa 80 % der landwirtschaftlichen. Nutzfläche in Bremen ist Grünland, etwa 30 % bundesweit. Die Grasernte, in normalen Jahren bis zu 4 Schnitte, ist sowohl für weidehaltende wie stallhaltende, für bio wie konventionelle Betriebe, die entscheidende Ernte, da hier das Futter gewonnen wird, um die Tiere in den Wintermonaten art- und tiergerecht und bedarfs- und leistungsgerecht füttern zu können.

 

 

Das witterungsbedingte Zeitfenster für den jeweiligen Grasschnitt ist meistens sehr eng, da der Vegetationsstand der Pflanzen, die Trocknungszeit auf dem Land, das sogenannte Anwelken, die Häcksellänge des Grases, die Verdichtung im Fahrsilo und viele weitere Parameter über die Menge und die Qualität des Winterfutters entscheiden. Daher sind in einer Region häufig alle Betriebe zeitgleich in der Ernte.

Rehkitzsuche und Tierschutz

Mit viel Aufwand werden vor dem Mähen die Wiesen und Weiden gemeinsam von den Landwirt:innen, Jäger:innen und Verbraucher:innen nach Rehkitzen und Wiesenvogelgelegen abgesucht, um Schaden für die Wildtiere und die Vögel durch den Maschineneinsatzzu verhindern.

 

Zu den Maßnahmen, die flächenindividuell zum Einsatz kommen, gehören neben der personenbezogenen Suche, das Beobachten des Wildwechsels, das Aufstellen von Vergrämungsmitteln, der Einsatz von Wildrettern an den Maschinen und das Suchen mit Drohnen mit Wärmebildkameras. Alle Maßnahmen zeigen seit Jahren ihren Erfolg und gerade die persönliche Suche fördert absolut positiv den Dialog zwischen Landwirt:innen und Verbraucher:innen.

Artenschutz und Biodiversität

Der Insektenschutz und die Förderung der Artenvielfalt ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam lösen. Es ist eine gesellschaftliche Herausforderung, die uns alle betrifft. sowohl in der Stadt als auch auf dem Land.

Dem Grünland kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Die Wiesen und Weiden gehören zu den artenreichsten Lebensräumen. Hier kommt etwa die Hälfte alle Tier- und Pflanzenarten vor und das nicht nur in der Region sondern in ganz Europa.

 

 

Die Förderung der Weidehaltung spielt auch für den Artenschutz eine große Rolle, neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Wirtschaftlichkeit und Naturschutz des Grünlandes.

Hofnachfolger und Zukunft

Die Landwirt:innen von heute und morgen verstehen Sie sich nicht nur als Produzenten von hochwertigen, sicheren und gesunden Lebensmitteln, sondern sind auch Erzeuger von grüner Energie, sind Artenschützer, sind Klimaschützer bzw. wollen und können das sein und werden.

Dafür muss gerade der jungen Generation der Hofnachfolger:innen eine Perspektive eröffnet werden und durch die gesetzlichen

 

Rahmenbedingungen Planungssicherheit gegeben werden. Damit werden sie in die Lage versetzt, die Familienbetriebe weiterzuentwickeln und in den angesprochenen Bereiche neue Wertschöpfungssäule für den eigenen landwirtschaftlichen Betriebe zu entwicklen. Ohne Perspektive wird der Strukturwandel, also das Höfesterben, nicht aufzuhalten sein.

Wissen und Bildung

ns Gespräch zu kommen, wechselseitig zu zuhören, neugierig zu bleiben und offen nachzufragen ist der Schlüssel, um Dinge zu verstehen. Eine Möglichkeit dazu sind Hofbesuche von KiTa- und Schüler:innengruppen. Kinder und Jugendlichen haben damit die Möglichkeit, Landwirtschaft hautnah zu erleben, unsere Lebensmittelproduktion zu verstehen und den ländlichen Raum kennenzulernen.

 

 

Eine besondere Möglichkeit ist der Zukunftstag, an dem junge Menschen in das Berufsleben hineinschnuppern können. Auch auf den landwirtschaftlichen Betrieben in Bremen sind regelmäßig Mädchen und Jungs, die das aufregende, schöne und abwechslungsreiche Berufsleben des Landwirts kennenlernen wollen und es werden jedes Jahr mehr.

regionale Vermarktung

Ob Milch, Joghurt, Eis, Eier, Fleisch, Käse, Gemüse und Obst, die Bremer Region bietet vielseitige Möglichkeiten für den regionalen Genuss, ob bio oder konventionell. Regionale Produkte, ob aus dem Supermarkt oder direkt vom Hofladen, sind nachhaltig, klimaschonend und haben häufig einen besseren CO2-Fußabdruck.

 

 

Besonders der Besuch eines Hofladens ist erlebnisreich, informativ, lecker, saisonal und fördert den Dialog. Er unterstützt die qualitativ hochwertige Lebensmittelproduktion direkt vor der eigenen Haustür.

Die Stadt und das Land sind nur dann eine Region, wenn wir gemeinsam die Verantwortung dafür übernehmen.

regenerative Energien

Der ländliche Raum ist prädestiniert für die Produktion von regenerativen Energien. Viele landwirtschaftlichen Betriebe in Bremen sind schon mit Photovoltaik-, Wärmerückgewinnungs- und weiteren Anlagen ausgestattet.

Angesichts der Energiekrise und der Umstellung von fossilen auf regenerative Energien zum Klimaschutz hat die Gewinnung von alternativen Energien eine enorme Wichtigkeit bekommen.

 

 

Die Landwirtschaft gehört bestimmt zu den Wirtschaftsbereichen, die hier schon mit am Weitesten ist und Landwirt:innen sind bereit, diesen Weg aktiv mitzugestalten und auch „Energiebauer“ zu werden.

Klimawandel / Wasser

Wasser ist unsere wichtigste Ressource. Auch in diesem Jahr sehen wir alle, was es bedeutet, wenn wir unter Wassermangel leiden. Gerade die Landwirtschaft leidet als erster Bereich darunter und die Auswirkungen sind sofort spürbar. Fehlendes Gras auf den Weiden, vertrocknete Winterfutterbestände und der Hitzestress für die Tiere sind nur drei Auswirkungen.

Wir müssen aber den Wassermangel, ausgelöst durch den Klimawandel, als

 

gesamtgesellschaftliche Herausforderung verstehen und intensiv die Konsequenzen und Lösungsansätze schnell diskutieren. Das fängt an bei unserem Umgang mit Wasser in den privaten Gärten, über den Wasserverbrauch in den Kommunen bis zu dem notwendigen Wassereinsatz in der Wirtschaft. Wassermanagement ist eine der großen Fragen der Zeit.

Heuernte / Naturschutzgebiete

Bei der Pflege der Naturschutzgebiet kommt der Landwirtschaft eine wichtige Rolle zu. Auch diese Fläche müssen beerntet werden, damit sie nicht verstrauchen bzw. veröden und als artenreiches Grünland für die Biodiversität und Artenvielfalt erhalten bleiben.

Das Wirtschaften auf diesen Flächen folgt klaren Vorgaben und Regeln. Das betrifft in erste Linie den Erntezeitpunkt und die Düngung. Pflanzenschutz ist hier gar nicht erlaubt.

 

Zur Gewinnung von hochqualitativem Futter sind diese Flächen nicht geeignet, dass ist aber in der Futterplanung der Betriebe, die diese Flächen bewirtschaften auch gar nicht vorgesehen.

 

Projektförderung

gefördert durch:

Das Projekt Milchvieh- und Weidehaltung wird finanziert durch die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Die Senatorin, Dr. Maike Schaefer sagt dazu:“

Mit der Weideprämie schaffen wir im Land Bremen seit 2021 für Landwirtinnen und Landwirte Anreize und Rahmenbedingungen für die Weidehaltung von Rindern. Mir ist es wichtig, diese tiergerechte Haltungsform zu sichern und auszubauen. Der Weidegang kommt nicht nur den Tieren zugute, sondern erhöht auch die Biodiversität und den Insektenschutz. Außerdem sichern wir dadurch den Erhalt des Grünlandes und verbessern die gesellschaftliche Akzeptanz der Rinderhaltung.

Mit dem neuen Projekt einer Entwicklungsstrategie für die Milchvieh- und Weidehaltung wollen wir künftig für noch mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft sorgen. Ich freue mich, dass wir mit allen Beteiligten so kooperativ zusammenarbeiten und wir gemeinsam das Ziel verfolgen, eine nachhaltige Milchvieh- und Weidehaltung in Bremen zu schaffen.“

Projektpartner

Milchvieh- und Weidehaltung in Bremen

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