Sehr geehrter Bremer Tierschutzverein,
sehr geehrte Frau Wohner-Mäurer,

mit ihrer Mahnwache vor der Bremer Bürgerschaft haben sie auf das wichtige Thema der Ferkelkastration hingewiesen. Ihre Argumentation und ihre Schlussfolgerungen entbehren aber wieder einmal jeglicher fachlichen und sachlichen Grundlage. Leider haben sie auch zu diesem Thema im Vorfeld nicht mit uns das Gespräch gesucht, um sich inhaltlich zu informieren.

In dem Fernsehbeitrag sagen sie:“Es gibt die Vollnarkose….es gibt eine Impfung für Eber…Das hat man alles im Griff.“
Was hat „man“ den im Griff, nach ihrer Meinung? Wer ist den „man“?

Wissen Sie nicht , dass in Deutschland Fleisch aus der Ebermast kaum bis gar nicht zu vermarkten ist? Das hängt vor allem damit zusammen, dass 4 bis 5% der Eber sogenannte „Stinker“ sind, vereinfacht gesagt, ist ihr Fleisch nicht genießbar.

Wir möchten an dieser Stelle ihre Vorschläge hören, was mit den unkastrierten Ferkeln geschehen soll, die nicht zu vermarkten sind.

Wissen Sie nicht, dass die Kastration durch eine Impfung beim Lebensmitteleinzelhandel und dem Verbraucher nicht akzeptiert ist und der LEH das Fleisch von medikamentös behandelten Tieren nicht vermarkten will?

Wir möchten an dieser Stelle von ihnen erklärt bekommen, wieso sie seit Jahren den Landwirten vorwerfen viel zu viele Medikamente in der Fleischproduktion einzusetzen und jetzt fordern, die Kastration mit Medikamenten durchzuführen.

Weiter sagen Sie in dem Fernsehbeitrag:“…es sind auch keine Unsummen über die wir reden, es sind nur Centbeträge…“

Wissen Sie nicht, dass die Vollnarkose bei den Ferkeln nur vom Tierarzt durchgeführt werden darf, dass die Tiere vor der Narkose noch eine schmerzstillende Injektion bekommen und damit das Verfahren sehr teuer wird? Abgesehen davon, dass eine Vollnarkose auch für das Tier nicht ungefährlich ist.

Wir möchten an dieser Stelle von ihnen vorgerechnet bekommen, wie Sie auf einen Centbetrag pro Ferkel kommen und wie Ihre Deckungsbeitragsrechnung für die Ferkelproduktion aussieht. Ihre Kompetenz scheint hier deutlich höher zu sein als bei den Agrarökonomen, die zu einem anderen Ergebnis kommen.

Warum erzählen Sie den Menschen auf der Straße nicht auch von dem 4. Weg, den die Landwirtschaft fordert? Warum sollen wir die Ferkel vor der Kastration nicht mit einer Lokalanästhesie betäuben? Warum ist ein erprobtes System der Humanmedizin nicht ausreichend für die Veterinärmedizin? Warum lassen Sie lieber einen ganzen Wirtschaftszweig in die Knie gehen? Warum wollen Sie, dass dann die Ferkel aus dem Ausland kommen und wir keinen Einfluss mehr auf das Tierwohl haben?

Wir können es nicht verstehen, warum Sie die Menschen mit alternativen Fakten versorgen und nicht die richtigen Fragen beantworten.

Wir lassen sie damit nicht durchkommen.

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