Die Bundesregierung stuft die Dürre 2018 als „Witterungsereignis nationalen Ausmaß“ ein und stellt 340 Millionen in einem Nothilfsprogramm für die Landwirte in Aussicht. Das gab Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf einer Pressekonferenz in Berlin bekannt. Sie wies darauf hin, dass der Deutsche Wetterdienst in diesem Sommer die höchsten Temperaturabweichungen seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 gemessen hat.

Die Länder waren aufgefordert, bis zum 8. August die Erntezahlen zu melden. Deshalb hat die Entscheidung bis heute gebraucht, da hier der Grundsatz galt: Qualität vor Schnelligkeit. Nur auf Basis von validen Zahlen konnte entschieden werden. Von 16 Bundesländern haben 14 Schadensmeldungen abgegeben, auch das Bundesland Bremen. Die Lage in den Bundesländern ist sehr unterschiedlich. Nicht alle Länder sind gleich betroffen und innerhalb der Bundesländer gibt es auch noch große Unterschiede.

Nach der Auswertung des BMEL, sind 10.000 Betrieb von der Dürre so betroffen, dass ihre Existenz bedroht ist. Aktuell ist die Situation in den Futterbaubetriebe besonders dramatisch.

Das BMEL wird den Ländern jetzt folgenden Vorschlag machen

  • Die ermittelte Schadenshöhe (BMEL) liegt bei 680 Mio. Euro
  • Davon sollen 50% über den Hilfsfond getragen werden, also 340 Mio. Euro.
  • Von den 340 Mio. Euro tragen 50% der Bund und 50% das jeweilige Bundesland.
  • Die Auszahlung erfolgt nach Bedürftigkeitsprüfung der Betriebe.
  • Die Hilfen müssen nicht zurückgezahlt werden.
  • In Anspruch nehmen können die Hilfen Betriebe, die Ernteverluste in Höhe von 30% im Vergleich zum Mittel der letzten drei Jahre haben und in ihrer Existenz bedroht sind.

Die Verwaltungsvereinbarung mit den Bundesländern soll bis Mitte September unterzeichnet sein und die Bundesländer sollen die viehhaltenden Betriebe vorrangig bearbeiten.

Die schon angeschobenen Hilfsmaßnahmen wie die Liquiditätshilfen durch die Rentenbank, Steuer- und Pachtstundungen und die Freigabe der Zwischenfruchtflächen für den Futteranbau bleiben erhalten.

Hilmer Garbade, Präsident des Bremer Bauernverbandes, begrüßt die Entscheidung:“ Wir haben immer gesagt, dass die Landwirtschaft nicht ungeprüft Geld haben will, sondern betriebsbezogene Unterstützung, die dann wirklich Hilfe vor Ort bietet und den einzelnen Betrieb unterstützt. Das ist jetzt erreicht und es steht eine echte Hilfe für die existenzbedrohten Betriebe zu Verfügung. Entscheidend ist jetzt, dass das Land Bremen seinen Anteil übernimmt und die Hilfen schnell und unbürokratisch bei den Betrieben ankommt.“

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