Schon gewusst, dass der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel inländischer Herkunft im Jahr 2016 bei 21 Prozent lag. Anfang der 70er Jahre lag der entsprechende Anteil mit 48 Prozent mehr als doppelt so hoch. Bei Milch- und Milcherzeugnissen betrug der Anteil in 2016 33 Prozent, bei Fleisch und Fleischwaren 22 Prozent. Am niedrigsten ist der Erlösanteil nach wie vor bei Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen mit knapp 4 Prozent.
Von 1950 bis 2016 hat sich der Nettostundenverdienst eines Industriearbeiters auf mehr als das 23-fache erhöht. Da die Brotpreise nur um das 11-fache gestiegen sind, kann sich der Industriearbeiter für seinen Stundenlohn heute (2016) mehr als doppelt so viel Brot kaufen wie noch vor 66 Jahren. Der Weizenerzeugerpreis lag 2016 in etwa auf dem Niveau von 1950; bezogen auf das Endprodukt wie ein dunkles Mischbrot erlöst der Landwirt nur gut 6 Prozent. Demgegenüber waren es 1950 entsprechend noch zwei Drittel des Brotpreises. Wären die Weizenpreise seit 1950 genauso stark gestiegen wie die Inflationsrate, dann könnten die Erzeuger für einen Doppelzentner (100 kg) heute etwa 87 Euro erlösen.
Landwirtschaft und Ernährung kann man nicht trennen.
(Quelle: DBV Situationsbericht 2017/2018)